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Expert*innenrunde diskutiert, welche Klimapolitik effektiver ist, um Kapital zum Aufbau grüner Industrien anzulocken und rückt dabei auch den globalen Süden in den Fokus.
In den USA gilt seit Mitte 2022 der Inflation Reduction Act (IRA). Mit diesem Gesetz sollen die amerikanische Wirtschaft gestärkt und der Klimaschutz sowie die Energiesicherheit des Landes durch Subventionen grüner Technologien vorangetrieben werden. Hierzu stellt die Regierung für die nächste Dekade etwa 369 Milliarden US-Dollar vorzugsweise in Form von Steuergutschriften, sogenannter „Tax Credits”, zur Verfügung. Neben den klimapolitischen Zielen verfolgt der IRA aber auch industriepolitische Absichten wie die Verringerung der Rohstoffabhängigkeit von anderen Nationen. So greifen die Steuervergünstigungen beispielsweise nur, wenn ein bestimmter Anteil eines Produktes in den USA hergestellt wurde oder aus Ländern kommt, mit denen ein Freihandelsabkommen besteht.
Insbesondere dieser Aspekt ist es, welcher den Wettbewerb um Investitionen zwischen den USA und der EU verschärft hat. Denn anders als die amerikanische Regierung hat die EU-Klimapolitik bislang mit Sanktionen wie dem europäischen Emissionshandel („sticks“) und Förderungen („carrots“) gearbeitet. Um die befürchtete Abwanderung finanzstarker Unternehmen zu verhindern und dem IRA etwas entgegenzusetzen, hat die EU im Februar dieses Jahres den Green Deal Industrial Plan vorgestellt. Das europäische Strategiepapier enthält Vereinbarungen, damit auch europäische Unternehmen unter den IRA fallen, und Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen für klimaneutrale Technologien zu verbessern. Beispielsweise sollen Subventionen seitens der Mitgliedsländer vereinfacht und Lieferketten gestärkt werden.
Doch welcher Ansatz ist effektiver, um Kapital zum Aufbau grüner Industrien anzulocken, der US-amerikanische oder der europäische? Steht die EU mit dem neuen Plan an einem Wendepunkt? Wird Europa im Wettbewerb bestehen? Und welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen möglicherweise auf den globalen Süden? Darüber sprachen wir am 7. September 2023 in unserem PtX Lab Talk zum Thema „Sticks or carrots against climate change? What can we learn from the EU Green Deal Industrial Plan and the US Inflation Reduction Act (IRA)?“. Rund 70 Teilnehmer*innen beteiligten sich an der siebten Ausgabe unserer digitalen Veranstaltungsreihe.
Referent*innen des Tages
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Prof. Michael Mehling, stellvertretender Direktor am Center for Energy and Environmental Policy Research des Massachusetts Institute of Technology (MIT)
"Racing with Carrots: The Hare's Dilemma in U.S. Climate Policy"
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Shaakira Karolia, Abteilungsleiterin für Infrastrukturfinanzierung und -investitionen bei Infrastructure South Africa (ISA)
"South Africa: Green Hydrogen Position & Progress"
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Robert Gampfer, politischer Referent der Vertretung der Europäische Kommission in Deutschland
"Net Zero Industry Act. Proposal for a Regulation on establishing a frame work of measures for strengthering Europe's net-zero technology products manufactering ecosystem"
Der Videomitschnitt zur Veranstaltung
Wir stellen die Präsentationen der Redner*innen im Downloadbereich rechts zum Nachlesen zur Verfügung. Interessierte können alle Vorträge und die anschließende Diskussion entlang der Fragen der Teilnehmer*innen zudem in der Videoaufzeichnung der Veranstaltung nachverfolgen.
Zukünftige Veranstaltungen
Wir danken allen Teilnehmer*innen für Ihr Interesse und Ihre Beiträge. Der nächste PtX Lab Talk findet am 23.11.2023 statt. Dabei werden wir zum Thema "Grüne Chemikalien: Wieviel Power-to-X braucht eine nachhaltige Chemieindustrie?" berichten.
