Lausitzer Kompetenzzentrum beleuchtet gemeinsam mit Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE) des Landes Brandenburg aktuelle Lage der Power-to-Liquid-Produktion in Deutschland und Europa.
Während die europäische Luftfahrtbranche nach Wegen sucht, ihre Emissionen drastisch zu senken, rücken wasserstoffbasierte, grüne Technologien als zentrale Lösung für klimaneutrales Fliegen in den Fokus. Besonders strombasierte Sustainable Aviation Fuels (eSAF) bieten die Perspektive, fossile Brennstoffe im Luftverkehr zu ersetzen. Ihr Markthochlauf steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen.
Erschließung des industriellen Potenzials von Übergangsregionen
Brandenburg gilt als Vorreiter beim Aufbau einer Industrie für Wasserstofftechnologien und steht beispielhaft dafür, wie vom Strukturwandel betroffene Regionen neue Potenziale nutzen können. Das hat die Veranstaltung „eSAF: Unlocking the Industrial Potential of Regions in Transition“ in Brüssel gezeigt. Der Einladung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE) des Landes Brandenburg und des PtX Lab Lausitz in die belgische Hauptstadt folgten Ende November Fachleute aus Wissenschaft und Politik. In der Vertretung des Landes Brandenburg in Brüssel diskutierten sie die aktuelle Lage der Power-to-Liquid(PtL)-Produktion in Europa und die spezifische Rolle des Landes Brandenburg als Vorreiter bei der klimaneutralen Transformation der Luftfahrt.
Klimaneutrales Fliegen erfordert regulatorische und technische Maßnahmen
Zum Auftakt der Fachveranstaltung sprach sich Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, für Power-to-X(PtX)-Technologien aus: „Brandenburg kann Vorreiterregion für Wasserstoffwirtschaft werden.“ Steinbach unterstrich, wie wichtig es ist, die von der Europäischen Union (EU) gestellten Weichen im Zusammenspiel mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auch in Deutschland und hier insbesondere in den Strukturwandelregionen umzusetzen.
Dr. Harry Lehmann, Leiter des PtX Lab Lausitz, der im Namen des Cottbuser Kompetenzzentrums in die Brandenburger Landvertretung in Brüssel geladen hatte, legte dar, dass ein reduziertes Flugaufkommen und Effizienzsteigerungen durch technische Innovationen für die Transformation des Luftfahrtsektors nicht ausreichen werden. „Um die internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, sind massive CO2-Einsparungen nötig“, betonte Lehmann.
Welche regulatorischen Hindernisse bestehen beim Markthochlauf synthetischer Flugkraftstoffe? Wie lässt sich sicherstellen, dass industrielle Transformationsregionen von der Entwicklung neuer Technologien profitieren, insbesondere mit Blick auf ihre industrielle Basis? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Gäste aus EU-Politik, Wirtschaft und Verbänden diskutierten mögliche Handlungsempfehlungen. und Lösungsvorschläge für die Entwicklung einer nachhaltigen Zukunft der Luftfahrtindustrie. In einem Punkt waren sich die Expert*innen einig: Klimaneutrales Fliegen erfordert gemeinschaftliches Handeln. Regulatorische Rahmenbedingungen gilt es, mit Wissenschaft und Wirtschaft in Einklang zu bringen.