PtX Lab Lausitz gibt Empfehlungen für eine klimaneutrale europäische Grundstoffproduktion
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PtX Lab Briefing „Die Rolle der Steamcracker in der Zukunft“ zeigt, wie die Transformation der chemischen Industrie, insbesondere energieintensiver Steamcracker-Anlagen, gelingen kann.
Die Transformation der chemischen Industrie gelingt nur, wenn politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen aufeinander abgestimmt werden. Zu diesem Schluss kommt das Autor*innenteam des jüngst veröffentlichten PtX Lab Briefings „Die Rolle der Steamcracker in der Zukunft – Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige europäische Produktion von Grundchemikalien“.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe PtX Lab Talk+ gaben die Mitautoren Martin Hock, Referent im PtX Lab Lausitz, und Dr. Clemens Schneider, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kassel Institute for Sustainability, Einblick in die Ergebnisse der Untersuchung. Diese machen deutlich: Die Transformation der Chemieindustrie ist nicht nur technologisch anspruchsvoll, sondern erfordert auch vorausschauende Planung, starke Netzwerke und eine verlässliche industriepolitische Rahmensetzung.
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Die Rolle der Steamcracker in der Zukunft
PtX Lab Briefing | 10/2025 I Thema: Nachhaltige Chemie I 14 Seiten
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Der vorliegende Policy Brief „Die Rolle der Steamcracker in der Zukunft – Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige europäische Produktion von Grundchemikalien“ konzentriert sich auf fossil betriebene Spaltanlagen zur Herstellung chemischer Grundstoffe, sogenannte Steamcracker. Sie sind für hohe CO₂-Emissionen verantwortlich, bieten als zentrale Einstiegspunkte der chemischen Wertschöpfung aber zugleich große Hebel für Innovation und Dekarbonisierung.
Handlungsempfehlungen für Europas Chemieindustrie
Um die Resilienz und die Innovationskraft der europäischen Chemieindustrie zu stärken, schlagen die Autor*innen einen ausgewogenen Transformationsansatz vor, der auf zwei Prinzipien beruht: die Kombination klimaneutraler Steamcracker und einer nachhaltigen Methanolwirtschaft (Prinzip A) mit der Transformation industrieller Cluster und Chemieparks (Prinzip B).
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Da uneinheitliche Eigentümerstrukturen, die Transformation von Clustern und Chemiepark erschweren, sollten Cluster-Initiativen Vorrang vor Einzelprojekten erhalten, um den systemischen Wandel zu fördern.
Über den Policy Brief
Das PtX Lab Briefing „Die Rolle der Steamcracker in der Zukunft – Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige europäische Produktion von Grundchemikalien“ wurde vom Fachgebiet PtX Grundstoffe erarbeitet, welches sich vor allem mit der Transformation des chemischen Sektors und einem nachhaltigen Ressourceneinsatz auseinandersetzt. Die 14-seitige Publikation entstand unter Federführung von Martin Hock, Dr. Irina Akhmetova und Lukas Horndasch.
Über den PtX Lab Talk+
Die Publikation des PtX Lab Lausitz wurde im Rahmen der zweiteiligen Veranstaltungsreihe PtX Lab Talk+ zum Thema „Clusters, Crackers & Beyond: Towards Climate-Neutral Chemical Production in Europe and Beyond“ vorgestellt. Sie wurden gemeinsam mit dem International Sustainable Chemistry Collaborative Centre (ISC3) organisiert.
In der ersten Online-Veranstaltung unter fachlicher Leitung des PtX Lab Lausitz lenkten Martin Hock und Dr. Clemens Schneider den Fokus auf Steamcracker. Ergänzend brachte Jaroslaw Jelinek, Vizepräsident für Produktmanagement bei Vioneo, eine wirtschaftliche Perspektive ein.
Internationale Blickwinkel ergänzten die Debatte, die in der zweiten digitalen Gesprächsrunde von Dr. Thomas Wanner, Geschäftsführer von ISC3, geleitet wurde. Dr. Savanit Boonyasuwat, stellvertretende Vorsitzende bei PTT Global Chemical, stellte die thailändische Sicht auf PtX-Innovationen vor – mit Projekten zu biologisch abbaubaren Kunststoffen, Kreislaufwirtschaft für PET-Flaschen und nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF). Dr. Samir Rachidi, Generaldirektor bei IRESEN, gab hingegen Einblicke in die Chancen solarer Energien für die chemische Industrie Nordafrikas.
Sie interessieren sich für die Vorträge und Diskussionen der PtX Lab Talk+ Veranstaltungen? In unserer Mediathek können Sie die Videomitschnitte nachverfolgen.
Kontakt
Dr.
Sarah Bernhardt
Fachgebietsleiterin PtX Grundstoffe
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